Schnittstellen Jeans
Wintersemester 2024/25
I love Jeans - zumindest mir geht es so. Eigentlich trage ich sie täglich; wahrscheinlich seit mehr als 40 Jahren. Und natürlich nicht jeden Tag dieselbe, sondern im Durchschnitt habe ich 20 Stück im Schrank und wechsle täglich zwischen 5 - 8 Hosen das Modell; je nach Outfit. Preislich variieren die Hosen von 3€ Flohmarkt, circa 15€ gebraucht über Onlineshops oder bis zu 300€ im Laden.
Aber wie sieht es mit der Umweltverträglichkeit, bzw. Klimabelastung der Jeans aus? Die Modebranche verursacht geschätzt bis zu 10% der CO2-Emission. Das ist sogar mehr als Luftfahrt, Schifffahrt und Streamen zusammen. Dazu kommen die Wassermengen, die zur Produktion benötigt werden, die Feinstaubbelastung, die nicht nur die Arbeiter_innen, sondern auch den Endkonsumenten zu spüren bekommen und auch die Chemikalien, die nicht abgebaut werden können.
Den Wahnsinn erreicht die Jeans in ihrem gewünschten Used-Look. Selten wird die Jeans als einfache „Dark-Denim“ präsentiert. Die meisten Jeans-Kollektionen erfordern in der Produktion einen anschließenden Verschleiss-Prozess; Löcher, Fetzen, Risse und Abnutzungsspuren. Besonders dieser Arbeitslauf verzehnfacht die Umwelt- und Gesundheitsbelastung.
Geschätzt werden nur 1 Prozent der gebrauchten Kleidung recycelt.
In diesem Seminar setzen wir uns mit der Jeans als eines der weltweit verbreitesten Kleidungsstücke auseinander. Wir erforschen gestalterisch das Material, experimentieren mit seinen Möglichkeiten und entwickeln eigene, künstlerische Arbeiten, die vielleicht Denkanstöße zu alternativen Umgangsformen mit der Jeans als Massenkleidungsstück geben.
Ein Projekt von Silke Wawro, Pia Zölzer und Michaela Haibl
Fotos von Vera Smolinski























